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Appsfactory App Check: ​Update der Corona-Warn-App für zuverlässige Covid-19 Warnungen

Seit etwa 2 Monaten ist die Corona-Warn-App in den Stores und wurde bereits 16 Millionen Mal heruntergeladen. In unserem ersten Appsfactory App Check direkt nach Release beurteilten wir die App insgesamt als positiv, betrachteten jedoch Navigation und Struktur der App sowie die Integration von Tests als kritisch. Inzwischen lässt sich festhalten: Nach einem nicht ganz reibungslosen Start der App benötigten sowohl die Android- als auch die iOS-Version Aktualisierungen, um Probleme zu beheben. Grundsätzlich hat die App bisher mit beiden Betriebssystemen funktioniert. Sie hat stets anonyme Codes mit anderen Nutzern ausgetauscht und die versprochenen Datenschutzrichtlinien eingehalten. Da User jedoch zum Teil zu spät von einem Infektionsrisiko erfuhren, haben wir uns den Code und die Funktionsweise der App nach dem Update noch einmal genauer angeschaut.  

Update Corona-Warn-App: Android Umsetzung

Um einen potentiellen Kontakt zu einem Infizierten zu erkennen, werden regelmäßig Daten zwischen der App und einem Server abgeglichen. Ist die App nicht geöffnet, erfolgt dieser Abgleich normalerweise im Hintergrund. Um Energie zu sparen und damit die Akkulaufzeit der Mobilgeräte zu verlängern, schränken manche Smartphone-Hersteller diese Hintergrundaktivitäten ein. Das heißt: Der Abgleich kann nicht stattfinden, eine Corona-Warnung kommt im schlimmsten Fall verspätet oder gar nicht an, wodurch die App ihre Funktion klar verfehlen würde.

Unsere Android Lead Entwickler hierzu: "Generell haben Nutzer immer die Möglichkeit, die Ausführung einzelner Anwendungen im Hintergrund in den Systemeinstellungen explizit zu erlauben - da das Problem jedoch den wenigsten bekannt ist, bleibt dies oft unberücksichtigt." Android-User haben seit dem Update auf Version 1.1.1 der App nun die Möglichkeit,  die Ausführung im Hintergrund explizit zu erlauben. Dies ist nun einfach zugänglich innerhalb der App (Menü > Einstellungen > Priorisierte Hintergrundaktivitäten). Eine Kommunikation dieser Problematik verbunden mit der entsprechenden Handlungsanweisung wäre seitens der Entwickler und des Gesundheitsministeriums direkt mit dem Release wünschenswert gewesen. Die zusätzliche Empfehlung, die App mindestens einmal täglich zu öffnen, ist den meisten Nutzern gar nicht bewusst.

Update Corona-Warn-App: iOS Umsetzung

Auch die iOS-Version der App weist Schwächen auf. "Um einen potentiellen Kontakt zu einem Infizierten zu erkennen, werden regelmäßig Daten zwischen der App und einem Server abgeglichen. Ist die App nicht geöffnet, erfolgt dieser Abgleich normalerweise im Hintergrund. Allerdings wurde die Hintergrundaktualisierung im Zusammenspiel mit dem Betriebssystem nicht regelmäßig durchgeführt. Das Problem erforderte eine Feinabstimmung mit dem sogenannten “Scheduler” im Kontaktprotokoll der Apple-Schnittstelle." erklären unsere iOS Lead Entwickler. Wie der Chefentwickler der Deutschen Telekom ebenfalls zugab, sollte die Anwendung eigentlich in der Lage sein, den täglichen Datenabgleich auch dann vorzunehmen, wenn sie nur im Hintergrund ausgeführt wird.

Ebenso wie bei der Android-Version ist es notwendig, in den Einstellungen des Gerätes die Hintergrundaktualisierung grundsätzlich für WLAN sowie Mobile Daten einzuschalten und für die Corona-Warn-App zu aktivieren. Dies ist unter dem Menüpunkt Allgemein > Hintergrundaktualisierung möglich. Im Gegensatz dazu funktioniert das anonymisierte Speichern der Kontakte durchgängig und automatisch. Dadurch kann auch bei einem späteren Abgleich eine Erkennung der Risikokontakte der letzten beiden Wochen erfolgen. Mit dem Update auf die Version 1.1.2 ist das Problem der Hintergrundaktualisierungen behoben - als Voraussetzung hierfür muss das iOS-Betriebssystem 13.6 auf dem Gerät installiert sein. Sollte der Punkt allerdings weiterhin bestehen, wird empfohlen, die Anwendung regelmäßig zu öffnen.

Ausblick und Zwischenfazit

Den Entwicklern zufolge wird an weiteren Updates zur Lösung dieser Probleme gearbeitet - dies wird auch notwendig sein, denn neben der Pflege der App bekommt die von der Telekom und SAP geschaffene Lösung nun auch auf europäischer Ebene Beachtung. In Zusammenarbeit mit der EU-Kommission soll eine länderübergreifende Lösung entwickelt werden, um europaweite Corona-Warnungen zu ermöglichen.

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